THE DESCENT – Paura Diamante

Photographer: Stephan Ziehen
Hair: Jesus Rodriguez
Make-Up: Antina Christ

Paura Diamante ist eine Künstlerin aus Berlin, die seit vier Jahren eine Art Synth-Wave Pop macht. Sie ist der Gegenentwurf zu den Retortenproduktionen der großen Major Labels. Eine Nische, die gar nicht zwangsläufig erfolgreich sein möchte, sondern der es um Selbstverwirklichung und Authentizität geht. Entsprechend ist die Fangemeinde ausgesucht und besteht in erster Linie aus Insidern.
Hier möchte niemand glatt und mainstreamig sein, vielmehr ist man bereit, Ängste und Fehler mit dem Publikum zu teilen. Diese Community entzieht sich jeder Kommerzialität und macht sich so unabhängig von der Zwängen der Musikindustrie. Der Preis für die Unabhängigkeit ist jedoch, dass sie von der Musik alleine nicht leben kann.
Wir finden es wichtig, dass es solche Künstler:innen gibt, die sich nicht vereinnahmen lassen und denen Integrität wichtiger ist als Geld. Willkommen in der Welt von Paura!

Cyte: So, in den 90er Jahren hast Du in Kassel angefangen Musik zu machen, dann bist Du nach Berlin gegangen. Und dann gab es eine Pause.

Paura: Ich hab auch noch Musik gemacht, als ich schon in Berlin gelebt habe. So bis Ende der 90er. Das war ja irgendwie auch eine andere Zeit. Heute setzt man sich an den Computer und kann relativ autonom alleine Musik aufnehmen und produzieren. Damals war das nicht so einfach und auch das ganze Equipment kostete viel mehr Kohle, wenn man gute Aufnahmen machen wollte. Ich hab dann studiert und wollte zu der Zeit auch einfach was anderes – ausgehen, die queere Szene erleben, mich in der Stadt verlieren. Und dabei hat sich das mit der Musik so vertüddelt. Ich habe es aber immer doof gefunden, dass das so gelaufen ist. Ich bin dann erstmal Musikjournalist geworden und habe dabei immer gemerkt, dass ich eigentlich lieber selbst Platten machen würde, als nur darüber zu schreiben. Dann kam eines Tages Corona und dann dachte ich: Jetzt machst du das einfach. Ich kenne sehr viele Musiker:innen hier in Berlin und habe Romain Frequency aka Electrosexual gefragt, ob er eines meiner alten Demos neu mit mir aufnehmen würde. Er meinte dann „Ja, der Song gefällt mir, lass uns das machen.“.

Cyte: Welcher Song war das damals?

Paura: „Berlin“, den habe ich vor zwanzig Jahren geschrieben, allerdings mit einem anderen Text. Und dann ging es eigentlich nahtlos weiter. Ein Album und dann noch ein Album und jetzt habe ich ja noch ein zweites Musikprojekt. Ich bin völlig hysterisch.

Cyte: Das heißt, in der Form, wie du es jetzt machst, ist es erst so seit drei, vier Jahren?

Paura: Genau, so seit 2020.

Cyte: Und wie ist daraus die Figur Paura entstanden?

Paura: Ich habe vorher schon Drag gemacht, da hieß ich aber noch ausgehDörte. Ich habe Lip-Sync-Performances gemacht und so ein Kram, halt Drag. Als ich dann wieder mit der Musik angefangen habe war mir relativ schnell klar, dass ich das auch in Drag machen möchte. Dieses Understatement in der 90er- und Postmillennial-Musik, was Image und Look betrifft, fand ich immer öde. Außerdem fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt in Drag sicherer.

Cyte: Wäre all das, was du machst, außerhalb von Berlin möglich?

Paura: Als queere Person muss du dir ja meist die Frage stellen: Ertrage ich es, in der Provinz zu bleiben, oder ziehe ich in eine große Stadt? Ich glaube, als hetero Person hat man einfach viel mehr Möglichkeiten, sich auch in kleineren Städten zu verwirklichen, weil es ganz viele Angebote gibt. Wenn du schwul bist, wie in meinem Fall, dann hast du in einer Provinzstadt im schlimmsten Fall nach drei Jahren mit allen gepennt, mit denen du pennen möchtest. Das ist jetzt natürlich nicht ganz ernst gemeint. Es geht einfach darum, dass das Leben außerhalb großer Städte für queere Menschen oft sehr herausfordernd sein kann auf verschiedene Art und Weisen. Es gibt meist kaum LGBTIQ*-Infrastruktur. Ich kann ehrlich gesagt in anderen Städten schlecht atmen. Also muss ich leider hier sein, auch wenn es mich nervt.

„ …klatsch eine Dutte drauf, ein bisschen Make-up und schon sieht der Loser aus wie eine Amazone.“

Cyte: Gibt es eine Limitierung im Publikum, weil das schwul und Drag ist?

Paura: Für mich und meine Musik?

Cyte: Ja.

Paura: Ich glaube manchmal, dass es für einige vielleicht schwer ist, emotional anzudocken, weil ich doch sehr Kunstfigur bin und vieles von dem, was ich so singe, im Gegensatz dazu sehr persönlich ist. Wenn man ein sehr spezielles Image erschafft, dann kann das manchmal einer emotionalen Glaubwürdigkeit entgegenstehen, weil alles so Oberfläche ist. Aber ich versuche zeitgleich sehr offen zu sein, wenn es darum geht, mit meinen Defiziten umzugehen. Ich habe mir nicht so eine Teflon-Image angeschafft, das wirklich nur Look und nur geil ist. Ich habe zum Beispiel eine relativ ausgeprägte Angststörung und gehe damit immer sehr offensiv um. Deswegen heiße ich auch Paura, das heißt Angst auf Italienisch. Mir ist es wichtig zu zeigen, dass ich eben keine unverwundbare Kreatur bin, die so high-gloss-mäßig daherkommt, sondern dass ich voller Fehler, voller Ängste und eigentlich in meiner Selbstwahrnehmung voll der Loser bin. Aber klatsch eine Dutte drauf, ein bisschen Make-up und schon sieht der Loser aus wie eine Amazone.

Cyte: Wie stelle ich mir das vor, wenn du Musik schreibst, wie geht das?

Paura: Das hat sich ganz schön verändert. Als ich angefangen habe, habe ich tatsächlich viel mit der Gitarre gemacht und einfach mit meinem Gesang. Ich habe Demos allein mit Harmoniegesang aufgenommen oder mit Gitarre und die hat Romain Frequency von akustisch in elektronisch übersetzt. Gerade bei der ersten Platte „Tango“ war wirklich ein künstlerischer Dialog zu gleichen Teilen zwischen mir und ihm. Er hat meine Songs sehr frei interpretiert. Das hat sich ein bißchen verändert, als ich angefangen habe, auch selbst zu produzieren. Heute schreibe ich viel am Rechner. Du fängst an mit einem Beat, dann machst du eine Bassline und so weiter. Gutes Songwriting finde ich aber schon toll und tatsächlich kriege ich das oft nur mit einer Gitarre hin. Da entsteht ein klassisches Musik- oder Songwritergefühl. Bei Clubmusik hast du oft nur ein paar Töne, die sich wiederholen. Da geht es dann eher um die Produktion, den richtigen Beat, den Spannungsbogen.

Cyte: Aber das Gitarre spielen stammt noch aus Deiner Zeit, in der Du mit Bands in Kassel gespielt hast?

Paura: Genau, aber ich war nie besonders gut.

Cyte: Jetzt machst Du das seit vier Jahren. Hast du noch die Plattenfirma, von der Du vorhin gesprochen hast?

Paura: Also ich habe einen Vertrag unterschrieben, aber ich glaube, der ist jetzt nach zwei Jahren und zwei Alben ausgelaufen. Muss ich mal nachschauen. Heute kannst Du ja deinen Kram genauso gut selbst veröffentlichen. Das Label war vor allem sinnvoll, weil ich gerne Vinyl machen wollte. Dafür brauchst du natürlich ein Label. Wenn du das aber nicht machst und nur digital veröffentlichst, kannst du deinen Kram jederzeit selbst raushauen. Ich fand das mit dem Label aber schon toll, weil ich nie erwartet hätte, dass sich jemand für meine Musik interessiert. Das war also für mein Ego ziemlich gut. Unterm Strich habe ich auch gut von deren Community profitiert. Das war eine tolle Starthilfe. Im Großen und Ganzen darf man sich das aber auch nicht mehr so vorstellen wie früher. Labels haben auch kaum noch Kohle, vor allem im Underground-Bereich. Die haben einfach keine Ressourcen, um einen Act aufzubauen, mal Werbung zu machen, irgendwo eine Anzeige zu schalten. Das können die gar nicht leisten.

„Mich turnt der Prozess des Musikmachens an, neue Welten erschaffen, neue Lieder.“

Cyte: Aber wie wichtig ist Dir denn bei diesem Projekt auch ein Erfolg. Ist das eine Kategorie, in der Du denkst?

Paura: Nicht wirklich. Das macht auch wenig Sinn. Dafür müsste ich auch live auftreten und das mache ich derzeit nicht wegen meiner Angst-Problematik.
Ich würde sehr gerne auftreten, aber ich bin im Moment psychisch nicht in der Lage, das zu tun. Ich muss es erst mal schaffen, irgendwie in die U-Bahn einzusteigen. Und danach kann ich überlegen, mich auf eine Bühne zu stellen. Nee, ist wirklich so, kein Scherz. Ich habe in meinem Job als Journalist oft Podiumsdiskussionen oder sowas moderiert. Das war die Hölle und mir ging es drei Wochen vorher immer schon extrem schlecht. Vor einem Konzert wäre das Gefühl vermutlich zehnmal so schlimm. Und dann bist du auch noch auf Tour, machst das dann vielleicht 14 Tage lang, dreimal die Woche. Aber es ist schade, weil mir das ganz viel nimmt. Musiker:innen sollten live spielen, vor allem wenn sie Erfolg haben und ein bißchen was verdienen wollen. Natürlich würde ich lügen, wenn ich behaupte, dass mir Erfolg komplett am Arsch vorbei geht. Es beschäftigt mich schon, wenn ich zum Beispiel selbst finde, dass irgendwas sehr gut geworden ist, es dann aber nicht so angenommen wird wie gedacht. Dann merke ich, das ärgert mich. Aber ich sehe auch, dass ich sehr ungeduldig bin. Ich bin nicht der Typ, der jahrelang an einer Platte feilt. Das muss alles sofort sein und raus damit. Mich turnt der Prozess des Musikmachens an, neue Welten erschaffen, neue Lieder. Und alles andere, was älter ist, ist für mich irgendwie nicht mehr so interessant. Deswegen veröffentliche ich sehr schnell, bin dann sehr pushy. Wo andere Künstler:nnen sagen, nee, ist nicht gut genug, jetzt musst du noch mal singen oder so, denke ich halt eher: Komm, scheiß drauf! Das Feeling stimmt.

Cyte: Auf der einen Seite ist es ja toll, dass es so leicht geworden ist im Vergleich zu früher, Musik zu veröffentlichen und sie auch selbst zu produzieren. Aber dadurch gibt es natürlich auch viel, viel, viel, viel, viel mehr Musik, Bands, Künstler…

Paura: Es gibt so viele Bands da draußen und so viel Kram. Ich finde, das ist ja einerseits eine Anarchisierung des Musikmarkts. Wenn ich mir überlege, wie viele tolle Sachen in den 80ern abgelehnt wurden, wo dann einfach irgendein alter Sack vom Label gesagt hat, „Das ist scheiße, das veröffentliche ich nicht.“. Das sind Bands, von denen man nie was gehört hat. Da hat ja früher die Industrie entschieden, ob du eine Plattform kriegst oder nicht. Also in den meisten Fällen. Und heute finde ich es schon gut, dass man selbstbestimmt sagen kann, ich gehe da raus. Und wenn die Leute es kacke finden, dann finden sie es halt kacke. Für mich ist das bis auf die beschriebenen Ausreißer nicht mehr so relevant. Ich habe schon ein Leben hinter mir. Aber wenn du jetzt Anfang 20 bist und dich im Musikbusiness wirklich etablieren willst, dann hast du, glaube ich, einen ganz anderen Zugang. Du machst das dann viel mehr, weil du denkst, das könnte ein Lebensmodell für dich sein, so als Musiker. Und das hatte ich nicht, weil ich schon vorher wusste, wer ich bin. Und ich brauchte das nicht, um erstmal herauszufinden, wer ich bin.

Cyte: Es erübrigt sich eigentlich, wenn man sich in Deiner Wohnung hier umguckt, aber ich frage es trotzdem: wer sind Deine musikalischen Vorbilder.

Paura: Mein Musikgeschmack ist tatsächlich sehr breit. Also ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich musikalisch nur innerhalb einer Bubble bewegen. Ich bewege mich völlig ungehemmt zwischen Polen von Christian Death bis Daliah Lavi. Für die Musik von Paura Diamante gab es aber anfänglich tatsächlich ein Vorbild. Anfang der 80er gab es in den New-Romantic-Kreisen in London ein französisches Model mit dem Namen Ronny. Die hatte so nen androgynen Grace-Jones-Vibe. Also vom Style her ein bisschen maskulin, androgyn. Und die hat, glaube ich, vier Songs veröffentlicht. Ein Lied heißt „Blue Cabaret“. Und dieses Lied ist eines meiner absoluten Lieblingslieder. Ich wollte immer etwas machen, was diesen Vibe hat. Das hatte sowas Marlene Dietrich meets Synth Wave mäßiges. Also eine verruchte, tiefe, etwas bittere, arrogante Frauenstimme, die eigentlich nicht richtig singen kann. Und dazu so ein ganz bestimmter, voluminöser Schulterpolster-Sound. Sowas wollte ich machen. Das habe ich damals auch zu Romain gesagt bei der ersten Single – der Track soll klingen wie „Blue Cabaret“. Klang natürlich dann anders, ist ja auch okay, aber hatte tatsächlich einen ähnlichen Vibe.

Cyte: Was unterscheidet denn Jan von Paura?

Paura: Nichts. Außer ner Perücke und Make-up. Ich bin nicht anders, wenn ich ein Drag bin. Ich bin eher so ein depressiver, soziophober Typ, immer latent schlecht gelaunt. Und das ist Paura auch.

Cyte: Das heißt, dann ist dieser Schutz, den diese Figur bieten könnte, nicht so groß, wie man denken würde.

Paura: Tatsächlich nehmen dich die Leute aber anders wahr. Ich glaube, das ist eher der Punkt. Also ich bin so, wie ich bin. Wenn ich aber nicht lustig bemalt bin, haben die Leute einen anderen Blick auf mich. Dann denken sie: Was für ein mürrischer alter Sack. Und wenn ich in Drag bin, denken sie: Ach toll, was für eine, was weiß ich, flamboyante, mürrische Person. Du wirst einfach anders rezipiert. Und ich glaube, darin besteht der Schutz – dass die Leute das dann einordnen in ein Image, das es vielleicht gar nicht gibt. Man nimmt es eher hin, solange es gut aussieht. Ich meine, das hast du ja auf allen Ebenen der Gesellschaft. Wenn Leute schön sind, in so einem sehr vorgefertigt kapitalistischen Sinne, werden ihr Leid und ihr Output ganz anders rezipiert. Und wenn du den klassischen Schönheitsnormen nicht entsprichst, dann gilt auch dein Leid nicht als sexy. Das ist zum Kotzen, aber so funktioniert Gesellschaft leider. Wenn du dir einen Film anguckst und Hollywood will dir eine bestimmte Emotion präsentieren, dann nehmen sie Menschen, die den Schönheitsnormen entsprechen, weil dann vermutlich mehr Menschen mit den Held:innen mitleiden. Aber wenn du einen Film hast, in dem die Hauptperson der Körpernorm nicht entspricht, dann ist das Mitleiden eher ein Mitleid. Und das, glaube ich, trifft auch ganz gut auf dieses Drag-Ding zu. Es überhöht das, was ich sage, auf einer glamourösen Ebene. Und ich habe dann das Gefühl, ich bin nicht so angreifbar.

„Ich sage immer: Ich verwalte die Angst und schaue, dass sie meine Freiräume nicht zu sehr einschränkt.“

Cyte: Verstehe. Wenn du Dir was wünschen dürftest, wenn Dir ein Traum erfüllt werden würde, was wäre das? Innerhalb Deines Musikerinnen-Daseins.

Paura: Ich wäre gerne eine bessere Musikerin. Ich würde gerne wissen, wie ich klingen würde, wenn ich nicht so viel rauchen würde. Wenn meine Stimme geschulter wäre. Ich habe immer das Gefühl, es würde noch mehr gehen, wenn ich nicht so eine faule Sau wäre. Ich habe nicht so die Technik. Und ich würde gerne live auftreten. Das ist etwas, das ich wirklich gerne machen würde.

Cyte: Seit wann hast Du das Gefühl, dass das nicht geht? Ist das schon immer so?

Paura: Nee, es gibt tatsächlich sogar einen – schlimmen – Live-Auftritt aus den frühen 90ern mit meiner Band im Fernsehen. Das war natürlich damals nur im Offenen Kanal. Ich habe aber wirklich mittlerweile eine lange Geschichte von psychischen Beeinträchtigungen und lebe seit mehr als 20 Jahren mit klassischen Panikattacken. Es gibt ganz viele Dinge, die ich nicht gerne mache oder vermeide. Dazu gehört eben alles, was mit auf die Bühne gehen, Zug fahren, U-Bahn fahren, fliegen, überhaupt in Urlaub fahren, zu tun hat. Vieles davon mache ich trotzdem, aber es ist immer ein schmaler Grat. Mit der Angst lebe ich jetzt schon ganz lange. Ich sage immer: Ich verwalte die Angst und schaue, dass sie meine Freiräume nicht zu sehr einschränkt.

Cyte: Aber vielleicht könntest du ja aus der Not auch eine Tugend machen, so wie damals während Covid, als die ganzen Modeschauen nicht auf dem Laufsteg stattfinden konnten, sondern Filme gemacht wurden. Man müsste ein Konzept entwickeln, wie man einen Live-Auftritt bei Dir im Wohnzimmer filmt.Wäre das theoretisch denkbar?

Paura: Das einzige, was mir bei einem Auftritt Sicherheit geben würde, wäre absolute Routine und das bedeutet, ich müsste wirklich lange proben, um das zu realisieren. Und wenn ich vor der Entscheidung stehe, ob ich meine Wochenenden mit Proben im Proberaum verbringe oder lieber damit, neue Musik zu schaffen, dann habe ich mich bisher immer für das Aufnehmen von neuer Musik entschieden. Ich will nicht primär das Alte verwalten, ich will lieber Neues schaffen. Aber, wer weiß, vielleicht trete ich irgendwann dann doch mal live auf.

Pressetext über Paura’s letztes Album:

PAURA DIAMANTE: THE DESCENT
ALBUM RELEASE DATE: OCTOBER 6, 2023

Die queere Synth-Wave-Chanteuse Paura Diamante aus Berlin hat ihre Wurzeln im Dark-Wave/Gothic-Tape-Underground der frühen 90er-Jahre und veröffentlichte während dieser Zeit mit diversen Projekten Musik.

Nach über 20 Jahren Schweigen meldete sie sich 2022 mit ihrem Solo-Debütalbum „Tango“ (Young & Cold Records) zurück. Das von Romain Frequency – der schon mit Acts wie Hard Ton, Aerea Negrot und Peaches zusammen arbeitete – produzierte Album wurde mit seinem Mix aus Synth Wave, Dark Wave, Neo Folk und Pop von Fans und Presse gleichermaßen positiv aufgenommen. Remixe von renommierten Acts wie Rue Oberkampf, Double Echo, WLDV oder Madmoizel folgten, Paura Diamantes Song „Berlin“ wurde für den Soundtrack des Underground-Films „Captain Faggotron Saves The Universe“ ausgewählt.
Zwei ihrer Videos (zu „Berlin“ und „Tango“) schafften es außerdem in die Silver Selection bei den Berlin Music Video Awards 2022 und 2023.
Am 6. Oktober veröffentlicht Paura Diamante nun ihr zweites Album „The Descent“ auf Young & Cold Records, erneut produziert von Romain Frequency. Als Gastmusiker*innen dabei sind Sängerin und Saxofonistin Ruby Mai (Totenwald) sowie Magnus von Keil an der E-Gitarre. Für den Song „We Are The Dead“ konnte Paura Diamante außerdem den Experimental-Musiker Bleedingblackwood als Gastsänger gewinnen.
„The Descent“ hebt die bereits im Vorgänger „Tango“ angelegte Mischung aus Synth Wave, Dark Wave, Pop und neoklassisch angehauchtem Ambient auf ein musikalisch deutlich höheres Niveau. So zeichnet das Album einen Bogen von eingängige Wavepop-Hymnen wie „Abigail“ oder dem elegischen „Spiders“ zu dunkel-opulenten, von Harmoniegesang getragenen Klangkathedralen wie „War“ oder „We Are The Dead“.
Auch textlich fällt Paura Diamantes zweites Album ausgefeilter aus. Thematisch wesentlich persönlicher behandeln die Songs Themen wie soziale Ängste, Depressionen und Manie, aber auch zwischenmenschliche Zurückweisung, Sterblichkeit und die steigende Queerfeindlichkeit innerhalb etlicher Gesellschaften dieser Erde. „The Descent“ ist ein vielschichtiges künstlerisches Statement, dass sich allen derzeit gängigen musikalischen Trends entzieht. Ein großes, abgründiges Songbook voller Wut, Traurigkeit und Resignation.

Für Ende 2024 ist Paura’s nächste EP „New Dawn Decay“ geplant.